(Die Printausgabe des Erzählungssammlung erschien unter gleichem Titel 2009 im A1 Verlag, München. Die nachfolgenden Rezensionen beziehen sich auf diese Ausgabe.)
“Zhu Wens Schreiben, weit entfernt von brav didaktischer Gesellschaftskritik, bezieht seine widerständige Kraft aus einer grotesken, ätzend komischen “pulp fiction” und einer szenischen Hypergenauigkeit, die zwischen quälender Langsamkeit und eruptiver Brutalität wechselt, um am Ende stets hart abzubrechen, als wollte der Autor sagen: So oder ähnlich geht es immer weiter, immer schlimmer, und basta. Stets behauptet dabei der Ich-Erzähler ein zynisches Einverständnis mit den Verhältnissen, in denen das Geld die Beziehungen beherrscht, egal, ob man seinen Körper, seine Arbeitskraft oder seine Kunst verkauft.“ (Dorothea Dieckmann, DEUTSCHLANDFUNK) Zum Artikel „Geld-Verherrlichung, Konsumgeilheit und Gier – davon strotzen Zhu Wens sechs satirische Kurzgeschichten mit dem sprechenden Titel “I love Dollars”. Seine schnoddrigen Single-Ich-Erzähler, die beim chinesischen Establishment einen Sturm der Entrüstung, beim Publikum aber eine Begeisterungswelle auslösten, sind die Stimme einer neuen Generation: Nach der kommunistischen Planwirtschaft prägt seit den 90er-Jahren der Raubtierkapitalismus ihr Leben. In ihrem, von Zhu Wen akribisch beschriebenen Alltag, hat sich das Geld eingenistet wie ein Parasit. Alles wird mit dem “romantisierten” Dollar aufgerechnet.“ (Sylvie Kürsten, NDR KULTUR) „Zhus Erzählungen spielen im China der neunziger Jahre, vor dem Hintergrund der Modernisierung des Landes. Die ist wohl auch der Grund dafür, dass die Menschen in den Erzählungen mit der neuen Welt um sie herum nichts mehr anzufangen wissen. Mit dieser Haltung übt Zhu Kritik an Chinas wirtschaftlicher Reformpolitik, denn er zeigt grotesk überzeichnet, dass Werte wie Familie oder die Achtung der Älteren in einer Welt, die immer mehr nach kapitalistischen Prinzipien funktioniert, immer weniger zählen und den meisten nur noch ihr Einkommen wichtig zu sein scheint (…).“ (FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG) Zum Artikel “Bei Zhu Wen gibt es in einem fort Streit, Prügel, Sex, zu wenig Geld, mäßig gutes Essen und Saufgelage. Was nicht heißen soll, dass seine Literatur auf krawallartige Effekte hin angelegt ist. Im Gegenteil:Er beschreibt ausführlich die Ängste, die Hoffnungen und die Nöte seiner Figuren. Dabei schlüsselt er das soziale Umfeld wie Arbeiten, Wohnen, die Familie und Liebesbeziehungen sehr komplex auf.” |